Geschichte

Die Sozialdemokratie im Limbacher Land

 

 

1. Die Revolution von 1848 und erste demokratische Bestrebungen

  1. Die Revolution von 1848 und erste demokratische Bestrebungen
  • Die Limbacher Turner und die Dresdner Maiaufstände
  • Frühe Gründung einer ADAV Ortsgruppe in Limbach durch Karl Weiss
  • Die Sozialdemokratie fördert das Genossenschaftswesen
  • Gründung der sozialdemokratischen Ortsgruppe Limbach
  1. Die Zeit der Sozialistengesetze
  • Die Stadtverordnetenversammlung bereitet Limbachs Stadtrecht vor
  • Limbacher Textilindustrie boomt – die Arbeiterschaft bleibt weitgehend rechtlos
  • Soziale Folgen für die Limbacher Arbeiterschaft
  • Wahlveranstaltung mit Clara Zetkin und Wilhelm Liebknecht im Johannesbad
  • Arbeiterstreik in der Trikotagenfabrik Conradi & Friedemann
  • Der Arbeiterwahlverein organisiert Mai-Feiern
  1. Die Sozialdemokratie entwickelt sich zur Massenpartei
  • Industriearbeiter und -arbeiterinnen für Limbach (Sachsen)
  • Die Obrigkeit behindert nach wie vor die Arbeit der Sozialdemokraten
  • Trotz Jahrhundertwende, das Bürgerthum bleibt das „ alte“
  • Frauen, ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor in der Textilindustrie
  • Bebel spricht in Limbach vor 1.800 Gästen
  1. Der 1. Weltkrieg
  • Kaiser, Volk und Vaterland
  • Die SPD am Scheideweg
  • Limbacher SPD mehrheitlich gegen den Krieg – Abspaltung der USPD
  1. Die Zeit der Weimarer Republik
  • Arno Fritzsch steht für die Limbacher SPD-Strategie der 20er Jahre
  • Gründung der KPD Ortsgruppen Limbach und Oberfrohna
  • MSPD, USPD und KPD agieren gemeinsam
  • Der Kapp-Putsch
  • Das Limbacher Bürgertum trickst nach altbewährtem Muster
  1. Aufstieg der Nationalsozialisten
  • Gründung der Ortsgruppe der deutschnationalen Arbeiterbewegung (NSDAP)
  • Parteiprominenz gibt sich in Limbach die „Klinke in die Hand“
  • Das Limbacher Bürgertum gibt sich nach wie vor „erstarrt“
  • Fahnenweihe des Reichsbanners „Schwarz – Rot – Gold“
  • Kommunistische Parteikader zunehmend radikal
  • Wahlen in Limbach Ende der 20er Jahre
  • Nationalsozialistische Propaganda in der Parkschänke
  • Die Situation in Limbach 1931/32 – Arno Fritzsch erinnert sich

     7. Die Machtergreifung

  • SOPADE Berichte

     8. Nach dem zweiten Weltkrieg

  • Die Zwangsvereinigung

     9. Wiedergründung des SPD-Ortsvereins im Jahre 1990

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Vorwort:                                                                                                                                                         Mai 2021

Liebe Leserinnen und Leser,

in diesem Jahr feiert unser SPD-Ortsverein sein 150 jähriges Bestehen. Grund genug, einmal zurückzublicken auf unsere wechselvolle Geschichte. Die vorliegende Chronik berichtet vom frühen Kampf um demokratische Verhältnisse, um ein allgemeines, gleiches Wahlrecht, von der aufstrebenden Textilindustrie, von widrigen Lebensverhältnissen der Arbeiterschaft, von Arbeitslosigkeit und Widerständen in der Bürgerschaft, von Ungleichbehandlung, dem Kampf um Pressefreiheit. Diese Chronik erzählt aber auch von großen Erfolgen, vom “roten Sachsen” während der Weimarer Republik, von Verboten und drei Neu- bzw. Wiedergründungen. Denn wir stehen immer wieder auf!

Es macht uns schon ein bisschen stolz, in der Nachfolge dieser mutigen Genossinnen und Genossen zu stehen.

Für die Erstellung dieser Chronik konnten wir auf diverse Vorleistungen zurückgreifen, so gilt unser Dank besonders Johannes Gerlach, der als Landtagsabgeordneter in den 90 Jahren die Aufarbeitung der sozialdemokratischen Geschichte Limbach-Oberfrohnas iniziierte, Herrn Dr. Andreas Eichler für seine Recherchen, auf die wir für unsere Chronik freundlicherweise zurückgreifen durften. Dank geht auch an unser Ortsvereinsmitglied Frank Winter für seine Mitarbeit, Korrekturen und vielfältigen Anregungen.

Für die Erstellung dieser Chronik konnten wir auf diverse Vorleistungen zurückgreifen, so gilt unser Dank besonders Johannes Gerlach, der als Landtagsabgeordneter in den 90 Jahren die Aufarbeitung der sozialdemokratischen Geschichte Limbach-Oberfrohnas initiierte, Herrn Dr. Andreas Eichler für seine Recherchen, auf die wir für unsere Chronik freundlicherweise zurückgreifen durften. Dank geht auch an unsere Ortsvereinsmitglieder für ihre Quellen und Recherchen.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre

Ihre

Iris Raether-Lordieck

Ortsvereinsvorsitzende

Im Jahre 1848 wurden auch Einwohner von Limbach  und Umgebung von der bürgerlich-demokratischen Revolution erfasst. An der Spitze sogenannter Associationsvereine in Limbach, Oberfrohna, Stollberg, Mittweida und Oederan standen fast durchgehend frühere, eifrige Mitglieder der Vaterlandsvereine, „die sich bei den Unruhen der verfloßenen Jahre hervorgethan haben.“ 1)

Die Kreisdirektion hat anbefohlen, die in Limbach, Stollberg und Mittweida bestehenden Handwerkervereine … zu überwachen, „insbesondere mit Rücksicht darauf, ob dieselben nicht etwa im Laufe der Zeit zu einer Fortsetzung der aufgelösten Arbeitervereine benutzt werden“. 2)

Die Bürger des Wahlkreises Limbach wählten den ehemaligen Dresdner Musikschul-Rektor August Röckel in die 2. Kammer der Nationalversammlung in Frankfurt/Main. Dieser war mit Richard Wagner, Robert Blum, Michael Bakunin, Marie-Joseph du Motier Marquis den Lafayette u.a.  revolutionären Demokraten bekannt, wurde in Dresden 1849 mit dem Tode bestraft, zu lebenslänglicher Haft begnadigt, lehnte 1862 eine Abschiebung nach Amerika ab und wurde 1866 vorzeitig entlassen. Er schloss sich den „Eisenachern“ um Bebel und Wilhelm Liebknecht an. 3)  

Die Limbacher Turner und die Dresdner Maiaufstände

Die Turnvereine spielten in der Revolution eine wichtige Rolle. Die Limbacher Turner traten 1848/49 dem Hanauer Turnerbund bei. Gemeinsam zog man 1849 nach Dresden: „Im Mai 1849 aber wahren Freischaren der Weber und Wirker aus dem gesamten  Industriegebiet nach Dresden marschiert, um der Revolution zum Sieg zu verhelfen. Sie wurden geführt von dem Hohensteiner Stadtverordnetenvorsteher Friedrich August Döring und dem Strumpfwirker und Maschinenbauer Karl Friedrich Weiss aus Kändler…Döring, der sich nach dem Scheitern des sächsischen Maiaufstandes den Revolutionären in der Pfalz und in Baden angeschlossen hatte, nach deren Niederlage aber wieder in die Heimat zurückgekehrt war, wurde zu einer hohen Zuchthausstrafe verurteilt. Dasselbe Schicksal erlitt Weiss, nachdem er in die Hände seiner Feinde gefallen war.“ 4)

Döring gründete 1863 in Hohenstein einen Arbeiterbildungsverein, den späteren Volksverein, der August Bebel im Wahlkreis Hohenstein-Glauchau als Kandidat zur Reichstagswahl aufstellte.

Gegen die Limbacher Turner wurden 42 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Es sind einige Einzelschicksale überliefert: Der Strumpfwirker Joseph Sallmann flüchtete in die Schweiz. Dort gründete er eine erfolgreiche Wirkerei-Firma. Zwei seiner Söhne besuchten später die Wirkschule in Limbach. Friedrich August Hößler flüchtete über Hamburg nach Dänemark. Der Gerbermeister Robert Naumann flüchtete nach Amerika. Robert Harscherr ging nach Rastatt und schloss sich der Revolutionsarmee an. Er fiel im Kampf am 6. September 1849. 5)

Frühe Gründung einer ADAV Ortsgruppe in Limbach durch Karl Weiss

Karl Weiss (auch Weiß überliefert) gründete den Ortsverein des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins in Limbach und Kändler. Er war am 30.11.1865 Delegierter zur Generalversammlung des ADAV in Frankfurt/Main.6) Noch im Jahre 1864 wählten die Turner Weiss zum Vorsitzenden des Turnvereins im Gasthof Goldener Becher.7) Strohbach vermutet, dass es schon 1863 einen ADAV Ortsverein in Kändler und Limbach gab. Er stützte sich in seinen Untersuchungen auf die Arbeit von Ernst Heilmann.8) Heilmann nennt für 1864 in Limbach 37 Mitglieder des ADAV und in Chemnitz 41.9) Nach seinen Worten wurde der ADAV in Limbach und Burgstädt von Leipzig aus gegründet, früher als in Chemnitz. In Limbach hatte sich nach Heilmann daher schon vor dem 17.6.1864 in Sachen ADAV-Gründung etwas getan. Somit erscheint das Jahr 1863 für die Gründung des ADAV Ortsgruppe durchaus möglich.

Dies verdeutlicht, dass das demokratische Erbe von 1848 in Limbach durch Gesellen, Handwerksmeister, kleine Fabrikanten und bürgerliche Intellektuelle in der entstehenden Sozialdemokratie bewahrt und weitergeführt wurde. Zur Reichstagswahl des Norddeutschen Bundes trat Weiss 1867 im 16. Wahlkreis (Chemnitz-Limbach) an und belegte gegen 3 bürgerliche Kandidaten den 2. Platz. Im 17. Wahlkreis (Glauchau-Hohenstein) siegte der Kandidat des Arbeiterbildungs- und Volksvereines Hohenstein: August Bebel. Es kommt zu einem erbitterten Streit zwischen „Lassallern“ und Anhängern Bebels.

Das etablierte Limbacher Bürgertum dagegen vermochte sich nicht zur aktiven Durchsetzung seiner ureigensten Interessen durchzuringen und erwartete von der Monarchie die Lösung der eigenen Probleme. Noch im Jahre 1895 polemisierte  der Limbacher Pfarrer Hemmann gegen die Limbacher Turner wegen ihres revolutionär-demokratischen Engagements.10)

Sozialdemokratie fördert das Genossenschaftswesen

Die Sozialdemokratie wirkte auch auf die Gründung von Genossenschaften ein. Bereits im Jahre 1862 gründeten Aktivisten die Konsumgenossenschaft Eintracht in Limbach. (Später werden Namen überliefert, die die Nähe der Genossenschaft zur Sozialdemokratie belegen) Sektiererische Streitigkeiten darf man wohl auch in Limbach vermuten, obwohl Weiss möglicherweise über diesen Auseinandersetzungen stand.

Am 23.10.1887 wurde in Limbach eine Aktien-Konsum-Genossenschaft gegründet. Geschäftsführer wurde Alban Landgraf. Bevollmächtigte: Emil Preuß und Clemens Friedemann. In den Aufsichtsrat wurden Julius Steinert (1. Vors.), Karl Winkler (2. Vors.), Emil Landgraf (1. Schriftf.), Ernst Winkler (Schriftf.), Clemens Vieweg, Julius Vettermann, Friedrich Bertram, Friedrich Polster und Bernhard Kugel gewählt. 11)

Gründung der sozialdemokratischen Ortsgruppe Limbach

In Limbach gründete sich  am 9.9.1871 eine Ortsgruppe der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Rudolph Strauß, der Verfasser des Berichts, gibt leider keine Quelle für seine Aussage an. Er und Horst Strohbach meinen, dass die Gründung des Ortsvereins  auf die „Eisenacher“, die 1869 in Eisenach  gegründete Sozialdemokratische Arbeiter Partei (SDAP) von August Bebel und Wilhelm Liebknecht  zurückgeht.

Da diese Gruppe kurze Zeit später schon mit 70 Mitgliedern erwähnt wird, deutet das zumindest auf eine gewisse Überwindung von Richtungskämpfen und eventuell auf eine Vereinigung der „Lassaller“ und der „Eisenacher“ im Limbacher Land hin.

Dies erklärt auch den Erfolg ihres großen Arbeiterfests am 29.06.1873, zu dem über tausend Menschen erschienen. Die Festrede hielt der Chemnitzer Sozialdemokrat Julius Vahlteich, den die Limbacher Arbeiter und Kleinbürger 1874 in den 2. Deutschen Reichstag wählten.“12)

Zum Gothaer Vereinigungsparteitag von SDAP und ADAV zur Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschlands stellte Limbach 30 Delegierte. August Bebel soll in diesem Jahre 1875 vor den Limbacher Sozialdemokraten im Johannesbad aufgetreten sein. 13)

 

 

2. Die Zeit der Sozialistengesetze

Am 19.10.1878 billigte der Reichstag auf Initiative von Reichskanzler Bismarck das „Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“. Die Obrigkeit in Limbach wollte Bismarck im Kampf gegen die Sozialdemokratie zum Teil aber noch übertreffen. Die Partei wich jedoch in Vereine und lose Zusammenkünfte aus. In Limbach soll in dieser Zeit ein Leseverein und ein Lessingverein existiert haben. Turn-, Bildungs-, Kleingarten-, Gesangs-, Naturfreunde-, Naturheil- kunde- und Wandervereine gab es schon.

Die Zeitungen der Sozialdemokratie waren seinerzeit das einzige Informationsmittel. Die bürgerlichen Zeitungen, wie das Limbacher Tageblatt, berichteten ab etwa 1870 nur restriktiv über die Sozialdemokratie. Weil die allgemeine Presse ihrer Aufgabe nicht gerecht wurde, erst deshalb entstanden die Parteizeitungen.

In der Zeit des „Sozialistengesetzes“ wurde illegal die Zeitschrift „Der Sozialdemokrat“ in Burgstädt gedruckt. Die Redaktion saß in London und der Vertrieb wurde über Altenburg organisiert. Auch heute noch ist die logistische Leistung bewundernswert. Der in Limbach gebürtige sozialdemokratische Druckereibesitzer und Verleger Emil Landgraf gab zunächst die „Burgstädter Volksstimme“ und danach die „Chemnitzer Volksstimme“ heraus. Im Presserat der Burgstädter und der Chemnitzer „Volksstimme“ hatte Gustav Semmler aus Limbach einen Platz.

Die Stadtverordnetenversammlung bereitet Limbachs Stadtrecht vor

Limbachs Textilindustrie boomt – die Arbeiterschaft bleibt weitgehend rechtlos

Soziale Folgen für die Limbacher Arbeiterschaft

Wahlveranstaltung mit Clara Zetkin und Wilhelm Liebknecht im Johannesbad

An Wahlen durfte sich die Sozialdemokratie trotz Ausnahmegesetzes, was sich formell ja nur gegen die „gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“ zu richten vorgab, jedoch beteiligen. Deshalb luden Wahlvereine prominente Redner und Kandidaten nach Limbach ein. Im Jahre 1887 fand am 7.2. eine Wahlveranstaltung mit Clara Zetkin und Wilhelm Liebknecht in der Gaststätte „Johannesbad“ statt. Mehr als 1800 Zuhörer kamen.

Strohbach berichtet, dass der Vorsitzende des Sozialdemokratischen Wahlvereins, Heinrich Kalkhorst, der Veranstalter der Versammlung war. Die Polizei ließ nur Personen über 25 Jahre und solche ein, denen ihre bürgerlichen Ehrenrechte nicht aberkannt worden waren. Das Limbacher Tageblatt vom 8.2.1887 beklagt, dass „eine Menge von allgemein bekannten Fabrikherren, Kaufleuten, Grundbesitzern, von Lehrern, Gemeinde- und Staatsbeamten“ in der Versammlung saßen, dass von ihnen „kein Wörtchen des Widerspruchs erfolgte“ und dass sie sich zu „Mitschuldigen an den Wahlerfolgen der rechtsfeindlichen Partei“ machten.

Für den 26.10.1888 beantragte Gustav Semmler eine Wahlveranstaltung mit dem Landtagsabgeordneten Geyer. Der Limbacher Stadtrat verbot die Veranstaltung. Darauf richtete Semmler eine Beschwerde an das Kreisgericht. Die Veranstaltung wurde letztlich doch genehmigt und am 28.1.1889 durchgeführt.

Arbeiterstreik in der Trikotagenfabrik Conradi & Friedemann

Der Arbeiterwahlverein organisiert Mai-Feiern

Gustav Semmler gehörte am 2.3.1889 auch zu den 73 Gründungsmitgliedern des Arbeiterwahlvereines und wurde am 2.3.1889 zu dessen Vorsitzenden gewählt. Von 1892 an organisierte dieser Verein die Mai-Feiern im Johannesbad (Versammlungen durften nicht unter freiem Himmel durchgeführt werden.)14)

 

 

3. Die Sozialdemokratie entwickelt sich zur Massenpartei

Die Sozialdemokratie trat auch in Limbach zunehmend als eine Massenpartei zur Wahl an. Auf solches Phänomen waren die bürgerlichen Honoratioren noch nicht eingestellt. Man muss dem Bürgertum in Limbach den Willen zur kulturellen Aufklärung, zur Bildung auch der unteren Schichten unterstellen. Doch mit der Erscheinung einer Massenpartei war das Bürgertum politisch überfordert. Bis in die neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts hatten Parteien in der kommunalen Politik kaum eine Rolle gespielt. Selbst Anfang des vorigen Jahrhunderts wurden in Zeitungsberichten nur die Namen der Abgeordneten aufgeführt, keine Partei

Das Limbacher Bürgertum legte in dieser Situation einen erstaunlichen politischen Dilettantismus an den Tag, vielleicht auch, weil man in all der Monarchenverehrung selbst verlernt hatte politisch zu denken und Konflikte produktiv auszutragen.

Man ordnete sich mehr oder weniger bedingungslos der sächsischen Monarchie unter und erwartete von der Arbeiterschaft ein gleiches Verhalten. Doch die überalterte sächsische Monarchie war bereits nicht mehr auf der Höhe der Zeit und taugte nicht als Maßstab für Gegenwart und Zukunft. Ratlosigkeit herrschte bei den alten Eliten vor. Zudem hatte die Industrialisierung die Entwicklung der Massenkultur in Gang gesetzt, die mit dem Emanzipationsstreben der Unterschichten eng verknüpft war. Der Wandel der tradierten Werte wurde vom Limbacher Bürgertum jedoch als existenzielle Bedrohung der eigenen Werte, als Werteverfall wahrgenommen. Mangelndes Differenzierungsvermögen verhinderte nüchterne Analysen. Der Kommentar des Tageblattes am 23.02.1896 machte somit in den Wahlergebnissen auch eine „schwere Gefahr für das staatliche Leben unseres Vaterlandes“ aus. Ein zweiter Kommentar konkretisierte die Gefahr: „Die Gefahr der Sozialdemokratie liegt nicht in einer kommenden Revolution, – mit der werden wir fertig – sondern in der von ihr betriebenen systematischen Vernichtung alles sittlichen und edlen Eigenschaften der Volksseele, – ein Volk, das nur den Hass und Neid und den Genuss kennt, ist verloren.“15)

Industriearbeiter und -arbeiterinnen für Limbach (Sachsen)

Die Obrigkeit behindert nach wie vor die Arbeit der Sozialdemokraten

In dieser komplizierten sozialen Situation wäre eine aktive Reformpolitik notwendig gewesen. Doch statt der Integration der Unterschichten, versuchte das Limbacher Bürgertum die Sozialdemokratie politisch zu isolieren: Zunächst benannte man den „konservativen Kandidaten“ einfach um in den „Kandidaten der Ordnungsparteien“. (Ein semantischer Trick: wenn die einen für die „Ordnung“ sind, dann müssen die anderen für „Unordnung“ sein. Allerdings ersetzt Semantik auf lange Sicht keine Politik!) Eine bürgerliche Sammlungsliste bei Wahlen wurde von da an gegen die SPD üblich: Der „Block der Ordnungsparteien“.

Dagegen traten führende Sozialdemokraten in Limbach in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts wiederholt in Wahlveranstaltungen auf. Das Tageblatt berichtete am 24.5.1898: „Die gestern im Johannesbad abgehaltene Versammlung war von etwa 600 Menschen besucht. Es sprach Frau Zetkin aus Stuttgart.“ Der Organisator der Versammlung war Gustav Semmler. Die Veranstaltung begann am Sonntag, dem 22.5. „nachmittags 6 Uhr“. Das Thema lautete: „Die bevorstehende Reichstagswahl“. Semmler berichtete – im Gegensatz zum Tageblatt – von 700 Gästen.16)

Am 17.8.1898 veröffentlichte das Tageblatt von den Reichstagswahlergebnissen. Der SPD-Kandidat Pinkau errang auch in Limbach einen hohen Stimmerfolg.

Trotz Jahrhundertwende, das Bürgerthum bleibt das „ alte“

Bei den Reichstagswahlen von 1903 siegte der SPD-Kandidat Göhre auch in Limbach mit großer Mehrheit von insgesamt 19.098 zu 1.412 Stimmen im Wahlbezirk.

Am 10.6.1903 sprach Rosenow im Johannesbad. Im Polizeibericht hieß es: „Redner schimpft nicht auf den politischen Gegner.“ 17)

Frauen, ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor in der Textilindustrie

Der Deutsche Textilarbeiterverband war von 1891 bis 1933 die freigewerkschaftliche Organisation der Textilarbeiter und -arbeiterinnen. Er war gekennzeichnet von einer hohen Zahl weiblicher Mitglieder.

Bebel spricht in Limbach vor 1.800 Gästen

Alban Landgraf und Arthur Rabe beantragten für den 16.11.1903 eine Versammlung mit August Bebel. Die Veranstaltung begann um 20.45 Uhr im Johannesbad. Lange vorher waren schon etwa 1.800 Gäste zusammengekommen. Der Polizeibericht umfasste 9,5 Seiten. Am Ende hieß es: „Bebel sprach vollständig frei, sehr fließend und verstand die Zuhörer mit fortzureißen, Rede oft von Bravo, sehr richtig, pfui usw. unterbrochen.“18) In der folgenden Reichstagswahl wurde der SPD Kandidat Daniel Stücklen gewählt. Im Jahre 1905 trat August Bebel noch einmal im Johannesbad auf.

Die Reaktion des Limbacher Bürgertums auf die Wahlerfolge  bestand u.a. weiter in verleumderischen Artikeln, z.B. einem anonymen Artikel über ein angebliches Zechgelage von Bebel und Singer in einem teuren Restaurant.19)

Um 1912 war die SPD dann zur stärksten Fraktion im Reichstag aufgestiegen.

Der Bericht vom Chemnitzer Parteitag der SPD, auf dem August Bebel stürmisch gefeiert wurde, war wiederum erstmals relativ sachlich abgefasst.20) Auch der Artikel zum Tode Bebels, am 15.8.1913 war sachlich geschrieben. In den zahlreichen Limbacher Kinos wurde ein Film über die Beisetzung Bebels gezeigt.21)

Am 30.8.1913 berichtet das Tageblatt jedoch von einer größeren Auseinandersetzung in der Stadtverordnetensitzung zwischen den bürgerlichen Abgeordneten und einigen SPD-Abgeordneten (G.Semmler, P. Hößler u.a)22)

 

 

4. Der 1. Weltkrieg

Kaiser, Volk und Vaterland

In Limbach herrschte eine gewisse Ratlosigkeit der Honoratioren gegenüber der von Wahl zu Wahl stärker werdenden Sozialdemokratie. Scheinbar verblieb in dieser komplizierten Situation nur die Erinnerung an alte Traditionen. Das Tageblatt kündigte am 31.8.1913 den Besuch des sächsischen Königs an: „Besuch Sr. Majestät des Königs am 2. September.“ Auf der Titelseite des Tageblattes erschien ein Gedicht zu Ehren des Königs.

Am 1.8.1914 berichtet das Tageblatt von einer patriotischen Kundgebung am 31.7. in der Stadtparkhalle. Es sei der spontane Gesang von „Deutschland. Deutschland…“ erfolgt. Ein Redner habe hervorgehoben, „dass die Losung der Sozialdemokraten `Frieden um jeden Preis´ für ein Volk, das auch nur eine Spur von Selbstachtung und Würde besitzt, undenkbar (ist).

Das Treiben der Sozialdemokraten bedeutet eine schwere Kriegsgefahr.“ (Man beachte die Diktion: Friedensforderungen bedeuten…Kriegsgefahr!) Am nächsten Tag berichtet das Tagesblatt, dass die von den Sozialdemokraten in Limbach für den 1. August beantragte Versammlung gegen die Kriegsgefahr verboten wurde.

Die SPD am Scheideweg

Der Weltkrieg stellte auch für die deutsche Sozialdemokratie einen Scheidepunkt dar. Die Führung der SPD reagierte ähnlich wie die alten Eliten: in deutschem Untertanengeist trottete die Parteiführung hinter den ratlosen Eliten und dem politisch blinden Kaiser her, die Masse folgte. Nur eine kleine Minderheit in der Partei wagte den Widerstand gegen die Flucht der Politik in den Krieg.63

In Limbach gab es jedoch eine starke Anti-Kriegs-Fraktion in der Sozialdemokratie. Am 10. Februar 1915 fand in Chemnitz eine Sitzung der Pressekommission des Bezirksausschusses der SPD statt. Auf der Tageordnung stand die Haltung der „Volksstimme“ zum Kriege. Zugegen waren auch die Vertreter der Reichstagswahlkreise 15,16,17,19,20 und 21. Sowie die Reichstagsabgeordneten Grenz (Leipzig), Mölkenbuhr, Gustav Noske, Georg Schöpflin, Daniel Stücklen und Pinkau. Ebenso war der Redakteur Ernst Heilmann zugegen. Die Mehrzahl der Anwesenden billigte die Haltung der „Volksstimme“ und war mit der Bewilligung der Kriegskredite am 4.8.1914 durch die SPD-Fraktion einverstanden. Die Mehrzahl verurteilte scharf die einzige Gegenstimme gegen die Kredite durch Karl Liebknecht. Allein Gustav Semmler und Bruno Granz aus Limbach widersprachen in diesen Punkten. Semmler sprach sich gegen die Kriegsverherrlichung und Englandhetze in der „Volksstimme“ aus. Öffentlich sei es die Taktik der Regierung, die SPD „einzuseifen“. Bruno Granz ergänzte, dass es schon genug Chauvinismus im Lande gäbe, die „Volksstimme“ braucht ihn nicht noch mitzumachen. In der Diskussion verhärteten sich die Positionen. Semmler drohte Konsequenzen für den Fall an, dass die SPD gegen die Meinung der Minderheit in der Partei vorgehe. Heilmann sprach von Differenzen der Gesinnung.23) Mit diesem Urteil hatte der kluge Heilmann aber Unrecht. Semmler und Granz vermochten nur nüchterner politische Interessen zu analysieren als die unfähige Führung der Sozialdemokratie.

Am 20. November 1915 referierte der Chemnitzer Gewerkschaftssekretär Fritz Heckert im Johannesbad über die Kriegsfolgen.24)

Limbacher SPD mehrheitlich gegen den Krieg – Abspaltung der USPD

Aus den Erinnerungen von Valeska Meinig25) geht hervor, dass sie von 1914-1917 Hauptkassierer der SPD in Limbach war. Sie engagierte sich mit anderen Sozialdemokraten gegen den Krieg. Wahrscheinlich deshalb wurde sie auch aus der SPD ausgeschlossen. Nach der russischen Revolution im Februar 1917 gründete sie mit Gustav Semmler, Bruno Granz u.a. die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD). Sie setzten in der USPD ihr Engagement gegen den Krieg fort. Strohbach zitiert Polizeiberichte von 1917, nach denen Flugblätter in Limbach gegen den Krieg verbreitet wurden.

Aus den vorliegenden Berichten geht hervor, dass Meinig, Semmler und Granz die dominierenden Persönlichkeiten der Limbacher SPD/USPD in den Jahren 1914-18 waren, die gegen allen Widerstand der Mehrheit die politischen Interessen der Sozialdemokratie und auch die deutschen Interessen gegen Größenwahn und intellektuelle Armut verteidigten. Die SPD hielt jedoch die Spannungen zwischen den Interessen der Vorstandes und des linken Flügels der Mitglieder nicht aus.

Nach Abspaltung der USPD nannte sich der Rest Mehrheits-SPD (MSPD). In Limbach war die MSPD von Anfang an in der Minderheit. Die Masse der Mitglieder war in die USPD übergetreten, nur einzelne Neueintritte erfolgten.

 

 

5. Die Zeit der Weimarer Republik

Arno Fritzsch steht für die Limbacher SPD-Strategie der 20er Jahre

Dezember 1918, gerade aus dem  Krieg zurückgekehrt, trat Arno Fritzsch in die MSPD in Limbach ein, wurde schon 1919 SPD-Stadtverordneter und 1921 Kreisvorsitzender. Von 1919 bis 1923 war er ehrenamtlich in der Kommunalpolitik aktiv und führte ein kleines aber gut gehendes Versandgeschäft für Trikotwaren.

Bereits nach zweijähriger Mitgliedschaft übte er bereits entscheidenden Einfluss aus und wurde der Verantwortliche für die SPD-Strategie der 1920er Jahre.

26)

„Es gab aber bei der allgemeinen Verarmung der Bevölkerung als Folge der Geldentwertung, doch einige ganz zeitbedingte dringliche Aufgaben, bei denen meine SPD-Fraktion initiativ wurde. Z.B. die Einführung der Lernmittelfreiheit und die kostenlose Totenbestattung u.a. , also Dinge, die für die Leute von großer Bedeutung wurden, als der Wert der verdienten Lohngelder unter der Hand von einer Stunde zur anderen zusammenschmolz. Die Einrichtung des der Stadt gehörenden früheren Sanatoriums Bad Grüna als Altersheim lag mir besonders am Herzen und es gelang, die Umbaukosten und die Materialien zum Umbau zu beschaffen, so daß der Umbau und die Einrichtung im allgemeinen Geldschwund zuletzt gar nichts gekostet hatten.“ 27)

Für 18.000 Einwohner war das alte Rathaus in der Jägerstraße zu klein geworden. Da an einen Neubau in der Nachkriegszeit überhaupt nicht zu denken war, so wurden ab 1922 im Herren- und Wächterhaus des der Stadt gehörenden ehemaligen Rittergutes moderne Verwaltungsräume eingerichtet. 27)

Als Gründer des Limbacher Ortsvereins der Deutschen Bodenreformer wusste er die neuen Heimstätten- und Bodenreformgesetze der frühen Weimarer Zeit zu nutzen und konnte, da sich wesentliche ehemalige Rittergutsgrundstücke, Felder, Wiesen und Wälder in städtischem Besitz befanden, unnötiges Ansteigen der Grundstückspreise und Spekulation verhindern. Gemeinnützige Baugenossenschaften erhielten Bauland nach Erbbaurecht für sozialen Wohnungsbau. Auf diese Weise initiierte Arno Fritzsch den Bau der Wohnsiedlung „Am Quirlbusch“. 27)

Am 8. Mai 1923 wurde Arno Fritzsch zum besoldeten Stadtrat und stellvertretenden Bürgermeister gewählt. Im Sommer 1926 dann konnten 100 Wohnungen in der Siedlung am Quirlbusch bezogen werden. 27)

28)

Gründung der KPD-Ortsgruppen Limbach und Oberfrohna

Die USPD ging 1919 in Limbach fast geschlossen zur KPD über. Am 10.3.1919 wurde in Limbach und am 14.3.1919 in Oberfrohna eine Ortsgruppe der KPD gegründet. Die Rückkehr von der USPD zur SPD geschah hier nur in Ausnahmefällen.

Aber auch die KPD spaltet sich Ende der 20er Jahre weiter in  KPD und KP-Opposition (KPO). Diese hatte in der Umgebung von Chemnitz eine Basis. Die SPD spaltete sich 1931 in SPD und die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD). Kurt Müller, der Vater des weltbekannten Dramatikers Heiner Müller, der aus Bräunsdorf stammt, war z.B. Mitglied der SAPD.

MSPD, USPD und KPD agieren gemeinsam

In den folgenden Jahren bis 24/25 schien es eine Zusammenarbeit zwischen MSPD/USPD/KPD u.a. gegeben zu haben, bereits am 12.11.1918 fand z.B. eine gemeinsame Demonstration auf dem Ludwigsplatz statt. In einer Zeit der allgemeinen Turbulenzen erfolgt am 14.11.1918 ein Aufruf des Arbeiter- und Soldatenrates an die Arbeiterschaft. Die Unterzeichnenden waren: Bruno Granz, Ewald Glombitza, Willy Schubert, Maximilian Oeser, Clemens Meier, Oswald Landgraf, Alban Landgraf, David Müller, Oskar Vettermann, Robert Heinig, Emil Siegel, Otto Müller, Gustav Semmler, Valeska Meinig, Robert Richter.29)

Die Unterzeichnenden gehörten SPD und USPD an. Geschäftsstelle des ASR (Arbeiter- und Soldatenrates) war im Büro der Textilarbeiter/Moritzstraße 15 I und das Wachlokal des ASR befand sich in der Gaststätte „Stadt Mannheim“.

Das Tageblatt meldete am 24.11.1918 zwar, dass die Stadtverordnetenwahlen am 23.11 stattgefunden hatten, nicht aber die Ergebnisse der Wahl. Nur die Bedingung des ASR wird erwähnt, wonach Wahlberechtigte nur die Bürger sind, die bis zu 5.000 Mark (Jahres-)Einkommen haben.

Der Kapp-Putsch

Gemeinsam reagierten SPD und KPD 1920 in Limbach gegen den Kapp-Putsch und Reichswehreinmarsch in Limbach. Am 13.3.1920 traf die Meldung vom Sturz der Reichsregierung in Limbach ein. Die SPD proklamierte den Generalstreik. Es wurde ein Aktionsausschuss gegen den Kapp-Putsch gebildet, in dem MSPD, USPD und KPD zusammenarbeiteten. Der Große Arbeiterrat hatte 80-90 Mitglieder. Der Generalstreik wurde in Limbach und Umgebung ab 15.3. weitgehend befolgt. Weil die Arbeitgeber angeblich kein Geld zur Verfügung hatten, gab der Aktionsausschuss am 20.3. eine Art Notgeld heraus (später Granz-Geld genannt). Dieses hatte vorübergehende Gültigkeit und konnte bis 31.3. in Limbach wieder in Reichsmark umgetauscht werden.29)

Der Leipziger Lehrerverein hatte eine gewisse Nähe zur Sozialdemokratie. Das Tageblatt berichtete am 20.4.1920 von einer Versammlung des Vereins zur Forderung nach einer weltlichen Schule. Im Saal der Gaststätte „Hirsch“ fanden sich dazu über 1.000 Gaste ein. Im Juli 1920 demonstrierten 5.000 Menschen in Limbach gegen massive Betriebsstilllegungen. Im Jahre 1922 schienen gemeinsame Aktionen ebenfalls noch möglich gewesen zu sein. Das „Tagesblatt“ berichtete von einem Antrag der KPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung, mit Unterstützung von MSPD und USPD, an das Sächsische Innenministerium, um den Limbacher Stadtrat und die Kollegien aufzulösen, weil dort die Linksmehrheit in keiner Weise zum Ausdruck kommt30) MSPD, USPD und KPD verwenden den Ausdruck – „Krähwinkel“ – Kommunalpolitik für Limbach.

Das Limbacher Bürgertum trickst nach altbewährtem Muster

Wahrscheinlich verteidigten die Vertreter des Limbacher Bürgertums mit allen Mitteln ihre Macht. Mit juristischen Kniffen und Tricks war es möglich, den neuen Parteien in der Stadtverordnetenversammlung den Zugang zum kleinen Stadtrat und den Ausschussvorsitzen zu verwehren. Am 5. Juli 1922 berichtet das Tageblatt von einer gemeinsamen Demonstration von KPD und SPD auf dem Ludwigsplatz, die sich gegen die Ermordung von Außenminister Walter Rathenau durch Angehörige der „Organisation Consul“, einen Tag nach der verbalen Verunglimpfung Rathenaus durch den Vertreter der „Deutschnationalen Volkspartei“ Karl Helfferich im Reichstag, richtete. (Helfferich war schon mit Hetzreden gegen Matthias Erzberger vor dessen Ermordung durch Angehörige der „Organisation Consul“ hervorgetreten.)

Aus der Limbacher Stadtverordnetenwahl von 1923 ging ein bürgerlicher Listenzusammenschluss mit 45%, vor der KPD mit 40,8% und der SPD mit 14,2 %, bei 6.703 abgegebenen Stimmen hervor.31) Gemeinsam gingen KPD und SPD 1923 als Sieger aus der Landtagswahl in Sachsen und Thüringen hervor.

  32)

Wieder reagierte die Reichswehr und setzte die Linksregierung in Sachsen und Thüringen ab. Der Einmarsch der Reichswehr erfolgte auch in Limbach. In der Folge traten vermutlich Spannungen zwischen SPD und KPD in Limbach auf. Am 21.6.1924 berichtet das Tageblatt von heftigen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Linksfraktionen (SPD und KPD) in der Stadtverordnetenversammlung.

Mitglieder der SPD um 1924 sind nur indirekt über Wahlvorschläge zu ermitteln. So werden an der Spitze der Vorschläge für die Stadtverordnetenwahl der Vereinigten SPD 1924 Walter Rabe, Otto Dost, Moritz Hegewald und Dr. Bruno Hammermüller genannt.33)

Das alteingesessene Bürgertum reagierte auf die veränderten politischen Verhältnisse zunächst wieder nur semantisch. Während einer Sitzung des „Demokratischen Wahlvereines“ wurde am 9.1.1919 abermals eine alte Mischung aus Nationalismus, Antisemitismus und Anti-Sozialismus deutlich.34) Inhaltlich hatten sich die bürgerlichen Parteien also nicht bewegt. Ein „Deutsch-Sozialer-Antisemitischer Verein“ war schon vor 1900 in Limbach aufgetreten.35)

In den folgenden Jahren praktizierte das Bürgertum auch wieder die alte Strategie des Wahlbündnisses aller bürgerlichen Parteien gegen SPD/KPD. So traten diese Parteien einmal als „Block der Ordnungsparteien“ und dann wieder als „Rechtsparteien“ oder als „Bürgerliche Listenverbindung“ auf. 1920 z.B. wurden als Spitzenkandidaten der „Rechtsparteien“ für die Limbacher Stadtverordnetenwahl genannt: Fabrikant Theodor Hertzsch, Bernhard Weiß und Pfarrer D. Dr. Jeremias.36)

 

 

6. Aufstieg der Nationalsozialisten

Gründung der Ortsgruppe der deutschnationalen Arbeiterbewegung (NSDAP)

Anfang der 1920 Jahre entwickelt sich unabhängig von den etablierten Parteien eine neue Partei. Am 27.3.1924 wird im Tageblatt erstmals mitgeteilt, dass sich der „Wehrwolf“ im Hirsch trifft.

Am 9.4. traf sich der Völkisch-Soziale Wahlverein. Redner war Dr. Ing. Gottfried Feder (München). In der Ankündigung taucht erstmals ein Hakenkreuz im Tageblatt auf. Gleichzeitig räumt das Tageblatt rechten Parteien und Gruppierungen immer mehr Raum ein. Veranstaltungen werden ausführlich und ausschließlich wohlwollend besprochen. Am 25.2.1925 berichtet das Tageblatt von der Gruppierung der ersten Ortsgruppe der deutschnationalen Arbeiterbewegung. Daraus entwickelte sich die NSDAP in Limbach. Es entstand vorübergehend eine neue rechtsbürgerliche Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung um 1925. Aus der Limbacher Stadtverordnetenwahl von 1925 ging der „Block der bürgerlichen Ordnungsparteien“ mit 50,81%, vor der KPD mit 35,24%, der SPD mit 11,22% und der „Liste der Verbraucher“ mit 2,82%, bei 7.868 abgegebenen gültigen Stimmen hervor.37) Diese Veränderungen wirkten sich auch in der Reichspräsidentenwahl von 1925 aus, die nach dem Tode Friedrich Eberts notwendig wurde. Der Auftritt von Ernst Thälmann in Limbach konnte an dieser Mehrheit für den „Ersatzkaiser“ Hindenburg (Max Weber) nichts ändern. Die Mehrheit entschied sich wieder für eine Führerfigur. Aber auch die schärfsten Kritiker von Hindenburg, die KPD-Anhänger, gerieten in ähnliche Verhaltensmuster. Thälmann wurde von seinen Anhängern als „Arbeiterführer“ gesehen, doch schon vordem hatte sich Bebel als „Arbeiter-Kaiser“ betrachtet.

Parteiprominenz gibt sich in Limbach die „Klinke in die Hand“

Die NSDAP unternahm in der zweiten Hälfte der 20er Jahre ungeheure Anstrengungen im Limbacher Land. War der KPD-Vorsitzende Thälmann je einmal 1925 und 1932 in Limbach, so trat Georg Ledebour, als prominenter SPD-Oppositioneller, nur einmal 1926 in Limbach auf. Prominenz der Mehrheits-SPD – nach 1922 der Vereinigten-SPD – trat nach August Bebel, Clara Zetkin und Wilhelm Liebknecht nicht mehr in Limbach auf. Dagegen waren Dr. Joseph Goebbels 1926 gleich 2x, Dr. Gottfried Feder 1926 1x und Gregor Strasser 1926 2x, 1929 1x, 1930 1x, Kapitänleutnant von Killinger (Chef der „Organisation Consul“ und 1933 Reichskommissar für Sachsen 1927 1x in Limbach. NSDAP-Reichs-Propaganda-Chefs, Reichs-, Jugend-, Wehrwolf- und Stahlhelmführer zählen wir nicht einmal auf.

Die NSDAP setzte konzentriert namhafte Führungskräfte in Limbach als Referenten ein. Auffällig ist, dass diese vorwiegend dem „revolutionären Flügel“ in der Partei angehörten. Goebbels redete in Limbach auch in der Sprache dieses Flügels, der 1934 liquidiert wurde. (Georg Strasser u.a. starb am 30.6.1934 in Bad Wiessee gewaltsam.) Es wurde auch von Goebbels die Entfremdung des Lebens durch die Industrialisierung seit 1870, die Auflösung der alten Familienbande und die Unwägbarkeiten der Existenz beklagt. Als Verursacher der Misere werden das „jüdische Finanzkapital“ und die „marxistische Misswirtschaft“ seit 1918 mit der Rolle der Sündenböcke bedacht. Wie rechte bürgerliche Kreise richtete Goebbels seine Polemik gegen den „Marxismus“ immer gegen SPD und KPD gemeinsam. Beide wurden als „Erfüllungsgehilfen“ des „jüdischen Finanzkapitals“ bezeichnet.38)

Das Limbacher Bürgertum gibt sich nach wie vor „erstarrt“

Das Tageblatt veröffentlichte in altbewährter Manier am 01.10.1927 eine Sonderbeilage zum 80. Geburtstag von Hindenburg. Der Titel-Aufmacher lautete: „Unserem Führer zum 80. Geburtstag“.

Ausführlich wurde von den Geburtstags-Feierlichkeiten des Limbacher Bürgertums zu Ehren von Hindenburgs berichtet. Die Zeremonie verlief nach dem Muster aus der Kaiserzeit. Auf der Elzing und der Kaufunger Höhe fanden Feiern statt. Sie waren gekennzeichnet von „begeisterten Heil-Rufen“ und einem Fackelumzug zur Elzing. Stadtrat Max Köhler hielt eine Festrede. Höhepunkt war das Verlesen eines Telegramms an Hindenburg.

Fahnenweihe des Reichsbanners „Schwarz – Rot – Gold“

Eine Antwort auf diese Entwicklung war die Gründung des „Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold“. SPD-nahe, linksdemokratische Ex-Frontkämpfer suchen mit dem Reichsbanner auf ihre Weise für Demokratie und Frieden zu wirken. Das ist nicht jedermanns Sache. Das Tageblatt ereiferte sich ab und zu über Friedensmärsche des Reichsbanners mit ehemaligen französischen Frontkämpfern. Das offizielle Limbach empfand Treffen mit dem „alten Feind Frankreich“ als unerträglich. Im Jahre 1929 fand eine Fahnenweihe der Ortsgruppe Limbach-Oberfrohna im Reichsbanner „Schwarz-Rot-Gold“ statt. Stadtverordneter Schiehmann (Chemnitz) weihte die Fahne mit dem Worten „Einheit, Freiheit, Liebe“. Im Rahmen der Veranstaltung kam es zu Auseinandersetzungen mit der SA.39)

40)

Reichsbanner und Lehrerverein traten im Jahr 1930 mit Aufrufen zur Entmilitarisierung und Verständigung hervor.41) 42)

Der Reichsbanner veröffentlicht im September einen Aufruf zur Stärkung des Staates und seiner Autorität im Tageblatt. Auf die Anklagebank gehörten die Beamten und Abgeordneten, die die Staatsautorität unterhöhlten.43)

Im Jahre 1930 setzte die sächsische Regierung 50 Millionen Reichsmark für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen ein.44) Im Juli sank die Zahl der Arbeitslosen auf 11.235. In der amtlichen Terminologie nannte man die Betroffenen „Arbeitssuchende“.45) Im Sommer 1930 kam es zu tätlichen Auseinandersetzungen zwischen Reichsbanner und SA auf der Helenenstraße46) und kurz darauf zu Tumulten auf der Helenenstraße. Eine Menschenmenge verhinderte die Verhaftung von Personen durch die Polizei.47)

Kommunistische Parteikader zunehmend radikal

Im Tageblatt spitzte sich in jener Zeit der Ton gegenüber der KPD zu.48) 49) Aus Berichten von der Stadtverordnetenversammlung geht hervor, dass der bürgerliche Block die KPD-Vertreter mehr und mehr ignorierte. Dabei repräsentierte die KPD einen großen Teil der Einwohnerschaft. Die Sitzungen der Stadtverordneten wurden so immer länger und die Ergebnisse immer unbefriedigender.

Wahlen in Limbach Ende der 20 er Jahre

Aus den Landtagswahlen 1929 gingen in Limbach die KPD mit 40,78%, die Demokratische Volkspartei mit 21,37%, die Deutschnationale Volkspartei mit 14,73%, die SPD mit 12,73% und die NSDAP mit 10,78%, bei 8.015 abgegebenen gültigen Stimmen hervor.51)

Aus der Limbacher Stadtverordnetenwahl von 1929 ging der Block der „bürgerlichen Ordnungsparteien“ mit 40,65%, die KPD mit 32,02%, die NSDAP mit 14,13% und die SPD mit 12,20%, bei 10.234 abgegebenen gültigen Stimmen hervor.52)

Im Januar 1930 kam es zu schweren Zusammenstößen zwischen Streikenden der Hartmannsdorfer Recenia und der Polizei. In der Folge gab es 5 Tote und eine größere Zahl schwerverletzter Arbeiter.

Seit 1929 waren die Arbeitslosenzahlen im Amtsbezirk Burgstädt-Limbach stark gestiegen. Von 4.266 Arbeitslosen im September und 4.456 Arbeitslosen im Oktober 1929,53) 5.591 im Dezember 192954) 15.485 im April 1930.55)

Aus den Landtagswahlen von 1930 ging in Limbach die KPD mit 37,56%, die NSDAP mit 26,63%, die SPD mit 10,69%, die Wirtschaftspartei mit 9,80%, die Demokratische Volkspartei mit 9,74%, die Deutschnationalen mit 7,48%, die Christlich–Soziale Volkspartei mit 2,57%, die Deutsche Demokratische Partei mit 1,16 %, die ASPD mit 0,62%, der Sächsische Landesverein mit 0,51%, die KPD-Op. mit 0,41% und der Volksnationale Partei mit 0,1% bei 9.618 abgegebenen Stimmen hervor.56)

Aus den Reichstagswahlen von 1930 ging die KPD mit 42,07%, die NSDAP mit 39,25%, die SPD mit 11,70%, die Deutschnationale Volkspartei mit 6,97% und die Zentrumspartei mit 0,0%, bei 9.278 abgegebenen gültigen Stimmen hervor.57)

Aus der Reichstagswahl von 1932 gingen in Limbach die NSDAP mit 49,41%, die KPD mit 34,84%, die SPD mit 8,23%, die Deutschnationale Volkspartei mit 6,86% und die Zentrumspartei mit 0,79%, bei 11.188 abgegebenen gültigen Stimmen hervor.58)

Aus der kurz darauf angesetzten erneuten Reichstagswahl des gleichen Jahres gingen in Limbach die NSDAP mit 45,20%, die KPD mit 36,54%, die Deutschnationale Volkspartei mit 9,98%, SPD mit 7,64% und die Zentrumspartei mit 0,57%, bei 10.939 abgegebenen gültigen Stimmen hervor.59) Damit hatte die NSDAP in Limbach offensichtlich ihren Höhepunkt überschritten. Auch im Reichstag sank die Zahl der NSDAP-Sitze von 230 auf 195.59) Aus den Limbacher Stadtverordnetenwahlen von November 1932 gingen die NSDAP mit 40,29%, die KPD mit 37,27%, der Bürgerliche Block mit 15,75% und die SPD mit 6,69% bei 10.910 abgegebenen gültigen Stimmen hervor.60)

Nachdem Reichspräsident Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler bestellt hatte, gingen aus der Reichstagswahl von März 1933 in Limbach die NSDAP mit 55,49%, die KPD mit 36,03%, die SPD mit 7,83% und die Zentrumspartei mit 0,64%,  bei 10.735 abgegebenen gültigen Stimmen hervor.61)

Nationalsozialistische Propaganda in der Parkschänke

Gregor Strasser trat am 16.8.1930 auf einer NSDAP-Werbeveranstaltung in der Parkschänke auf. (Strasser war von Hitler zum Sächsischen Innenminister bestimmt worden, wegen Auseinandersetzungen um die Person gab es aber bisher noch keine Regierungsbildung in Sachsen) Strasser hob in der Parkschänke hervor, dass er aus einem Haufen Interessenten wieder ein deutsches Volk machen wolle. Die Zusammensetzung der Zuhörer, vom einfachen Arbeiter bis zum Gebildeten, widerlege Klassenkampftheorien. Solche Zusammensetzung sei aber wahrscheinlich nur in nationalsozialistischen Versammlungen möglich. Im Nationalsozialismus werde der Marxismus seinen Meister gefunden haben. (Diese Äußerungen lösten stürmische Begeisterung aus)

Die Standartenkapelle spielte zum Abschluss der Versammlung, mit Heil-Rufen auf bessere deutsche Zukunft schloss die Kapelle.62)

Die Situation in Limbach 1931/32 – Arno Fritzsch erinnert sich

„Arbeitslosigkeit, die Menschen haufenweise auf den Straßen. Volksküche ernährt viele Familien. Limbach als kommunistische Zentrale des mittelsächsischen Industriegebietes ist seit Jahren ein politischer Hexenkessel, aber dank der Uneinigkeit der Arbeiter und durch die Begünstigung des Bürgertums sind inzwischen die Nationalsozialisten auch im Limbacher Gebiet stark geworden. Jede Reichstagswahl bringt ihnen Gewinne an Stimmen. SPD ist schlapp geworden. Berliner Führung zwar sauber, aber den Dingen politisch nicht mehr gewachsen. Reichsbanner Schwarz-rot-gold als Schutzgarde gegen Kommunisten und gegen Nazis gleichermaßen zu schwach, um Entscheidendes zu vermögen.“63)

Der Ungeist brutalster Gewalt ist über uns gekommen. Der Stiefelabsatz beherrscht die Straße. …Nervenzerreißende Lage für mich, der als Polizeidezernent einer Stadt von 19.000 Einwohnern mit 22 Mann Polizei (von denen mindestens ein Drittel bereits das Nazizeichen unterm Revers haben) so quasi „per procura“ die Staatsgewalt zu vertreten hat und seine völlige Ohnmacht kennt.

An den Kollegen im Stadtrat keinerlei Rückhalt, denn da sucht sich jeder erstmal selbst in Deckung zu bringen. Unheimlich  zu erleben, wie bisherige vermeintliche Freunde oder gute Bekannte plötzlich auswichen, …oder sonst zu erkennen geben, dass sie in Distanz belieben möchten. Von 1932 an waren wir als Anhänger der Weimarer Republik völlig politisch vogelfrei.“

 

Am 25.9.1930 veröffentlichte das Tageblatt die Verhängung der Notverordnung durch die Sächsische Regierung.64)

Es kam in der Folge immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen politischen Gruppierungen. Aus dem Alter von einzelnen Mordopfern dieser Auseinandersetzungen kann man darauf schließen, dass die Auseinandersetzungen zwischen sehr jungen Menschen erfolgten.

Teilweise tragen die Krawalle und Schlägereien eher den Charakter von gewalttätigen Jugend-Protesten. Z.B. wurde im Zusammenhang mit einer Sonnenwend-Feier der Sozialistischen Arbeiterjugend der Jugendliche Rudolph Marek am 24.6.1932, wahrscheinlich von der SA ermordet.

 

 

7. Die Machtergreifung

Nach der Reichstagswahl am 5. März 1933 wurde auch in Limbach praktisch der Ausnahmezustand verhängt. Der Reichsinnenminister setzte Freiherrn von Killinger als Reichskommissar für Sachsen ein. Für Limbach und Umgebung war Standartenführer Heinsius die Polizeigewalt. Dieser ordnete für Limbach und Umgebung an:

  1. Die Polizei besetzt alle öffentlichen Gebäude
  2. Alle Funktionäre von KPD und SPD (d.h. auch alle Gemeindeverordneten) werden verhaftet.
  3. Alle Dezernenten der Stadtverwaltung werden ihres Amtes enthoben

 

Hausdurchsuchungen werden durchgeführt. Die Kommunisten Max Tennler, Herbert Förster und Herbert Granz werden „auf der Flucht“ erschossen.

In der Reithalle des Gasthofs „Hirsch“ werden zeitweilig 400 Gefangene interniert.

 

Arno Fritsch: „Rückblickend erhebt sich für uns die Frage, die wir damals den Buckel hingehalten haben für den Bestand der Weimarer Republik,…ob wir damals aktiv hätten kämpfen sollen mit der Waffe in der Hand, also Bürgerkrieg riskieren. Wir haben diese Fragen ernsthaft erörtert. Am Tage vor meiner Verhaftung durch die Nazis, am 8.3.1933 also, war ich nochmals in Chemnitz bei der Reichsbannerleitung. Reichsbannerführer war damals Max Hofmann. Da hörte ich, dass Hofmann beurlaubt sei. Das Reichsbanner in Chemnitz war also in den entscheidenden Tagen ohne Führung. Nun, da wusste ich genug. Auch das gehörte zum elenden Bilde in dieser Zeit.

(Mit Befehl des Reichskommissars vom 28. Februar sei das Reichsbanner in Sachsen aufgelöst worden) 65)

Am 9. März 1933 kamen gegen 9 Uhr vier schwerbewaffnete Nazis ins Dienstzimmer und erklärten mir, ich sei verhaftet. Ich kam mit anderen Gefangenen in den Saal des Hotel Hirsch. Da wurde für etwa 400 politische Gefangene, die man inzwischen zusammengetrieben hatte aus allen Orten des Limbacher Gebietes am Abend Stroh aufgeschüttet für die Nacht. In der Nacht begannen dann vor einem Tribunal von Nazigrößen die Einzelvernehmungen.

Meinen bisherigen Kollegen, den Bürgermeister Winters von der KP, einer der … wirklich politischen Idealisten, die ich bei der KP kennengelernt habe, anständig in seiner Gesinnung, lauter und hilfsbereit, haben die Nazis schon bei seiner Gefangennahme halbtot geschlagen, indem man ihm ein Leninbild über den Kopf schlug, dessen Glassplitter sich in seiner Halsschlagader verfingen, sodass er im Krankenhaus tagelang in höchster Lebensgefahr schwebte.

Ich denke weiter an einen Freund Paul Ulbricht, in Limbach Verwaltungsinspektor von bester fachlicher Qualifikation. Sein Mangel war sein offenes Herz und seine offene Rede. Man beließ ihn, nachdem er 1933 mit mir kurz verhaftet war, im Amt aber er ließ sich später zu unbedachten Äußerungen gegen Hitlers Banditen hinreißen, was ihn ins KZ brachte, wo er umgekommen ist.“ 27)

 

Am 14. März 1933 wurden im „Tageblatt“ erste Bilder aus dem Konzentrationslager Dachau veröffentlicht: „Wir zeigen hier die ersten Aufnahmen von dem ersten Konzentrationslager auf dem Gelände der ehemaligen Pulver- und Munitionsfabrik Dachau bei München. In diesem Lager, das ein Fassungsvermögen von 5.000 Personen besitzt, sollen Kommunisten und Reichsbannerführer sowie andere Personen, die die Sicherheit des Staates gefährden, untergebracht werden.“ 63)

Am 31. März 1933 tagten die Limbacher Stadtverordneten, das höchste Gremium der Stadt. Die KPD war verboten und damit auch deren Stadtratsfraktion aufgelöst, der SPD Stadtverordnete – so heißt es im Limbacher Tageblatt vom 01.04.33 – sei „freiwillig“ ausgetreten, der zweite Bürgermeister Arno Fritzsch wurde ersetzt. Das Stadtverordnetenkollegium war mit 7 Nationalsozialisten und 3 Mitgliedern der Nationalen Bürgerschaft somit beschlussfähig.

Engagierten Lehrern wie Horst Strohbach, der Leiter des Reichsbanners in Oberfrohna, wurde „aufgrund vom §4 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums…vom Reichsstatthalter für Sachsen auf Vorschlag des Ministers für Volksbildung aus dem Schuldienst entlassen…“ (Der § 4 bezieht sich auf Beamte, die nach ihrer politischen Betätigung nicht die Gewähr dafür bieten, dass sie jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staat eintreten).67) Die Entlassung im Falle Strohbachs erfolgte über eine Verhaftung vor den Augen seiner Schüler.

Am 22.06 1933 wurde die Sozialdemokratische Partei Deutschlands offiziell verboten, die SPD –Führung war bereits im Mai ins Exil gegangen.

Aus den Reichstagswahlen vom November 1933 ging die NSDAP in Limbach mit 89,01%, bei 11.296 abgegebenen gültigen Stimmen und 1394 abgegebenen ungültigen oder Nein-Stimmen hervor. Der Aufmacher lautete: „das deutsche Volk bekennt sich freudig zu seinem Führer – 95% Wahlbeteili- gung“.68)

SOPADE Berichte

Ins Exil geflüchtete Sozialdemokraten berichteten auch während der Naziherrschaft unter erschwerten Bedingungen weiter über Ereignisse in der Heimat.

… über korrupte NSDAP Funktionäre

…über die Reichstagswahlen 1936

…über die Situation in den Textilbetrieben

…über Gemeindefinanzen

…über Unterschlagung von Spargeldern

…über die Entlohnung von Industriearbeitern

… über die „Spenden“ zur Winterhilfe

…über die Verhältnisse in Arbeitslagern

 

 

8. Nach dem zweiten Weltkrieg

In letzter Minute konnte eine Zerstörung Limbachs am 14.4.1945 abgewendet werden. Dieses war dem Mut und dem Engagement der Lazarettärzte zu verdanken, die aber zum größten Teil nicht aus Limbach stammten. Der Limbacher Bürgermeister Dr. Jokesch, ein Schwager von Gauleiter Mutzschmann, wollte Limbach bis zum „letzten Blutstropfen“ verteidigen, nahm jedoch am 14.4.1945 sich und seiner Familie das Leben.69)

Zunächst rückten die US-Truppen in Limbach ein. Als diese am 30.6.1945 in Richtung Hof abzogen, soll bereits eine bedeutende Anzahl Limbacher Fabrikanten mit ihnen in Richtung Bayern gefahren sein.

Im Zuge der Spaltung Deutschlands und Europas verfestigten sich Machtverhältnisse, die von den alliierten Siegermächten zunächst nur als „Provisorien“ gedacht waren. Damit gelangten auch in Limbach KPD-Mitglieder und Funktionäre in wichtige Ämter. Den I Weltkrieg hatten sie noch mitgemacht oder als Jugendliche bewusst erlebt, in den 20er Jahren erlitten sie die Demütigungen  der KPD-Fraktion durch das Bürgertum im Limbacher Stadtrat. Die Jahre 1933 – 45 verbrachten sie in Haft, in einer Strafeinheit, auf Seiten der Sowjetarmee oder in allen drei Milieus.

Die Forderungen nach Verstaatlichung der Großindustrie und der Großbanken wurde 1945 von CDU bis KPD erhoben. Aber in Limbach gab es keine Großindustrie. Dennoch wurden Fabrikanten enteignet. Man muss vermuten, dass damit vorwiegend „alte Rechnungen“ beglichen wurden. Mit einer zukunftsorientierten Politik hatte das nichts zu tun.

Die Zwangsvereinigung

Die Vereinigung von KPD und SPD erfolgte in Limbach weitgehend mit der Hoffnung, dass dadurch ein erneutes Versagen der Arbeiterbewegung, wie 1914 und 1939, vermieden werden könnte, um einen III. Weltkrieg verhindern zu können und eine bessere Gesellschaft zu begründen. Doch diese Hoffnungen wurden wieder enttäuscht.

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9. Wiedergründung des SPD Ortsvereins im Januar 1990

Aufmerksam gemacht durch eine Zeitungsannonce versammelten sich am 10. Januar 1990  mehr als 20 Bürger Limbachs und Umgebung im Haus Alberstraße 10. Nicht alle waren gekommen, um Mitglied der SPD zu werden. Viele kamen aus Interesse oder Neugier, mit den unterschiedlichsten Auffassungen und Meinungen. Es entwickelte sich eine turbulente Diskussion, an deren Ende sich 19 Bürger Limbachs und aus Orten der Umgebung zum Ortsverein der SDP Limbach-Oberfrohna und Umgebung mit Frank Löbel  als erstem Vorsitzenden des neugegründeten  Vereins zusammenfanden. Zwei Burgstädter Versammlungsteilnehmer gründeten später in ihrer Heimatstadt einen eigenen Ortsverein. Die Gründungsversammlung wurde aber auch zu Vorbereitungen aud die anstehenden Wahlen zur Volkskammer der DDR am 14. März und zur Kommunalwahl am 06. Mai genutzt.

Eine Wahlkampfveranstaltung der SPD (Die Umbenennung von SDP zur SPD erfolgte am 14.Februar 1990) zur Volkskammerwahl fand am 16.Februat 1990 im Saal des Kreiskulturhauses „Völkerfreundschaft“ Limbach-Oberfrohna statt. Die beiden Kandidaten Johannes Gerlach aus Pleißa und Wolfgang Scherf aus Bräunsdorf stellten sich vor. Als prominenter Gast saß der damalige Pressesprecher der SPD der DDR, Steffen Reiche im Saal. Weitere Gäste waren Sozialdemokraten aus dem Ruhrgebiet, die Spenden ihrer Ortsvereine – Büroeinrichtung und Büromaterial übergaben. Und ein bayerischer  Landtagsabgeordneter. Es wurde hier ein Stück „Zusammenwachsen was zusammen gehört“ demonstriert. Die der Kandidatenvorstellung folgende Diskussion mit den Versammlungsteilnehmern war geprägt von den Sorgen der Menschen über die zu erwartenden Folgen der Wirtschaftsumstellung in der DDR.  Hierzu wurden von den anwesenden sozialdemokratischen Politikern ehrliche Antworten gegeben: „ Eine sozialdemokratische Regierung wird Arbeitslosigkeit beim Umbruch der Wirtschaft nicht verhindern können, aber wir werden alles Erdenkliche tun, dass die Wirtschaft nicht zusammenbricht und die Arbeitslosen nicht in das soziale ‚Aus‘ geraten. Es wurde aber auch gesagt, dass die Mitte Deutschlands immer ein attraktiver Wirtschaftsstandort sein wird. Niemand sollte sich von der irrigen Meinung leiten lassen, nur eine CDU-geführte Regierung sei in der Lage, die desolate Wirtschaft der Noch-DDR zu neuem Aufschwung zu führen. Die das Geld angeblich haben, geben es noch lange nicht für die Bedürftigen aus.

Zur Wahl am 14. März 1990 wurde Johannes Gerlach in die Volkskammer gewählt. Zur Kommunalwahl am 06. Mai 1990  war die SPD die einzige Partei in Limbach, die mit einem Bürgermeisterkandidaten – Frank Löbel –  antrat. Lieder konnte die SPD als zweitstärkste Kraft nur 18%  der Stimmen erringen. Dem ersten nach der politischen Wende in freier Wahl bestimmten Stadtrat in Limbach-Oberfrohna mit 50 Sitzen gehörten 9 Sozialdemokraten an, unter ihnen Frank Löbel als stellvertretender Bürgermeister und Dezernent für Bau und Planung, sowie Frank Prager als Dezernent für Schulen, Kultur und Sport.

Unter maßgeblichem Einfluss dieser beiden Dezernenten und der sozialdemokratischen Abgeordneten konnten in Limbach-Oberfrohna wesentliche Projekte in Angriff genommen werden: Der Bau des Gewerbegebietes Ost mit Ansiedlung der Firma Rawema, Bau einer der ersten neuen Telefon-Vermittlungen in Sachsen, Ausbau der Frohnfeste zu einem kleinen Museum mit Hilfe von ABM-Kräften, Beginn des Ausbaus der Hauptstraße und damit Bau des Hauptkanals für Oberfrohna, Bau der Sporthalle an der Goethe-Schule, Ausbau der Freibäder „Großer Teich“ und „Sonnenbad“ , Renovierung und Verschönerung im Stadtpark, Bau von Buswartehäuschen, Planung und Bau der Wohngebiete am Marktsteig und an der Südstraße sowie die Gestaltung des Marktplatzes.^

Am 13. Februar 1992 wechselte der Vereinsvorsitz nach Neuwahl des Vorstandes auf Johannes Gerlach. Frank Löbel hatte dieses Amt auf eigenen Wunsch (wegen Arbeitsüberlastung) abgegeben.

Für Limbach-Oberfrohna und die Umlandgemeinden sollte sich eine Initiative J. Gerlachs, die Schaffung einer ABS-Gesellschaft, als segensreich erweisen. Dieser Gesellschaft gehörten neben Gerlach und seinem damaligen Mitarbeiter Dr. Hofmann, die Bürgermeister oder von ihnen benannte Vertreter von Limbach-Oberfrohna und Umgebung an. Unter dem Dach dieser Einrichtung konnten eine Reihe ABM-Maßnahmen zur Ortsverschönerung und Landschaftssanierung durchgeführt werden. In der Folge gehörte auch die ABM-Gruppe Industriemuseum Limbach-Oberfrohna dazu. So konnte nicht nur viel Positives für Limbach-Oberfrohna und Umgebung geschaffen werden, was auf kommerzieller Basis nie hätte finanziert werden können, es kamen auf diese Weise viele Arbeitslose wieder zu Lohn und Brot.

Eine von J. Gerlach ins Leben gerufene Arbeitsloseninitiative organisierte monatliche Treffs im Haus der Gemeinschaften an der Marktstraße in Limbach-Oberfrohna. Zur Kommunalwahl am 12. Juni 1994 gewann die SPD in Limbach-Oberfrohna 8% der Stimmen hinzu (=26%). Die CDU errang die Mehrheit. Für unsere Partei konnten von 26 Stadträten 7 in das Stadtparlament einziehen, es waren dies: Peter Siegel (Fraktionsvorsitzender),  Dr. Klaus Slonina, Erhard Erben, Jürgen Knorr, Thomas Markert, Dieter Steinmüller und Horst Korb. (Nachgerückt für Jürgen Knorr, der aus gesundheitlichen Gründen ausscheiden musste, ist dann Gerhard Gitzel).

In folgenden Umlandgemeinden war die SPD in den Gemeindevertretungen präsent:  Pleißa (6), Bräunsdorf (1), Niederfrohna (1) und Wolkenburg/Kaufungen (1).

An dieser Stelle sei auch angemerkt, dass von 13 in den Kreistag (Chemnitzer-Land) gewählten Sozialdemokraten vier dem Ortsverein Limbach-Oberfrohna und Umgebung angehörten.

Nach der Kommunalwahl 1994 ist kein Sozialdemokrat mehr in der Limbach-Oberfrohnaer Stadtverwaltung in verantwortlicher Position. Einfluss auf die Kommunalpolitik nehmen die Stadtverordneten der SPD jedoch trotzdem durch kritische aber konstruktive Mitarbeit im Stadtrat. Wie wirkungsvoll dies geschah, zeigt die Tatsache, dass die bereits Anfang des Jahres 1995 in der Stadtverordnetenversammlung verabschiedete Straßenausbausatzung, die die Grundstückseigentümer hoch belastet, noch einmal gestoppt wurde und der gesamte Sachverhalt neu diskutiert wurde. Gemeinsam engagierten sich SPD Stadträte und der Vorsitzende des SPD –Ortsvereins Johannes Gerlach, der zugleich Landtagsabgeordneter war, gegen die ungerechten Auswirkungen des Sächsischen Kommunalabgabengesetzes. Wo die genannten Probleme zu Sprache kamen, auf den seinerzeit stattfindenden Montags-Demos gegen das Sächsische Kommunalabgabengesetz oder in Gesprächsrunden zwischen Behörden und betroffenen Bürgern, waren die SPD –Abgeordneten vertreten und setzten sich für die Interessen der Bürger ein.

In einer weiteren, viele Menschen in Limbach-Oberfrohna und den umliegenden Gemeinden betreffenden Angelegenheit, hat sich der SPD Ortsverein als Anwalt der „kleine Leute“ bewährt. Der Verwaltungsrat der Bundesanstalt für Arbeit beschloss auf seiner Sitzung am 14. Juli 1994, das für die Orte der Limbacher Landes zuständige Arbeitsamt von Chemnitz nach Zwickau zu verlegen. Wäre dieser am Grünen Tisch gefasste Entschluss umgesetzt worden, hätte das für die  vielen Betroffenen unseres Gebietes unzumutbare Belastungen nach sich gezogen. Man denke nur an die unzureichende Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln und die, wegen der großen Entfernung, hohen Fahrpreis und langen Fahrzeiten. Dies war Anlass für Dr. Gerald Thalheim (MdB) , Johannes Gerlach (MdL, Sachsen), Frank Löbel (Kreisrat), Jürgen Knorr (Stadtrat) und Dieter Steinmüller (Stadtrat) eine Unterschriftenaktion mit dem Ziel zu starten, das für uns zuständige Arbeitsamt entweder in Chemnitz zu belassen oder eine Aussenstelle nach Limbach-Oberfrohna zu verlegen.

Eine Unterschriftensammlung auf dem Limbacher Markt und in öffentlichen Einrichtungen zeigte reges Interesse der Bevölkerung und brachte ein gutes Ergebnis. Der damalige Bürgermeister und spätere Oberbürgermeister, Dr. Rickauer sich zu diesem Zeitpunkt bereits selbst für dasselbe Ziel engagiert und wollte deshalb die Auslegung der Unterschriftenlisten im Rathaus verhindern. Sollten in solchen, die Bürger direkt betreffenden Fragen die politischen Parteien nicht einmal ihre Differenzen überwinden und gemeinsam handeln? Es sei auch erwähnt, dass Supermärkte und die Sparkassenfilialen die Auslegung der Listen verweigerten. Nur private Ladengeschäfte beteiligten sich an der Aktion.

Dennoch konnten am 14. November 1994 durch Johannes Gerlach und Jürgen Knorr dem Präsidenten des Landesarbeitsamtes Sachsen die Listen mit 2.768 Unterschriften übergeben werden. Die Aktion hatte Erfolg!

Am 01. Januar 1996 wurde die Außenstelle des Arbeitsamtes Zwickau in Limbach-Oberfrohna, Chemnitzer Str. 52-56 eröffnet.

Der Ortsverein der SPD Limbach-Oberfrohna und Umgebung hatte sich von 19 Gründungsmitgliedern im Jahre 1990 auf 39 Mitglieder vergrößert. Für unsere Aufgaben und Ziele leider immer noch zu wenig, konstatierte unsere Ortsvereinsmitglied Frank Winter, dem wir diesen Zeitzeugenbericht aus den 90. Jahren verdanken. 73)

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Quellenverzeichnis:

  1. Hauptstaatsarchiv Dresden 10736: Ministerium des Innern Nr. 11142, Bl. 19
  2. Stadtarchiv Chemnitz Kap. V – XIXa, Nr. 109a, Bl. 12
  3. Rudolf Weber, Kultur und Heimat, 1957, S. 107 f.
  4. Das Limbacher Land, Berlin 1962, Bd. 5, S. 24 f.
  5. Rudolf Weber, Kultur und Heimat, 1959, S. 59 f
  6. Horst Strohbach, Im Gaue Chutizi, Bd. 3, S. 1877
  7. Horst Strohbach, Im Gaue Chutizi, Bd. 3, S. 1709
  8. Ernst Heilmann, Geschichte der Arbeiterbewegung in Chemnitz und dem Erzgebirge, Chemnitz 1912, S. 31 ff.
  9. Ernst Heilmann, Geschichte der Arbeiterbewegung in Chemnitz und dem Erzgebirge, Chemnitz 1912, S. 25
  10. Limbacher Tageblatt v. 19.07.1895
  11. Rudolf Weber, Kultur und Heimat, 1957, S. 260
  12. Das Limbacher Land, Berlin 1962, Bd. 5, S. 26
  13. Das Limbacher Land, Berlin 1962, Bd. 5, S. 26
  14. Horst Strohbach, Kultur und Heimat, 1957, S. 48 ff.
  15. Limbacher Tageblatt v. 23.02.1896
  16. Kurt Reith, Kultur und Heimat, 1957, S. 95
  17. Horst Strohbach, Die Akte Limbach, S. 6
  18. Horst Strohbach, Die Akte Limbach, S. 4
  19. Limbacher Tageblatt v. 10.02.1907
  20. Limbacher Tageblatt v. 18.09.1912
  21. Limbacher Tageblatt v. 16.08.1913
  22. Limbacher Tageblatt v. 30.08.1913
  23. Rudolf Weber, Kultur und Heimat, 1963, S. 29 f.
  24. Horst Strohbach, Die Akte Limbach, S. 3
  25. Kulturzeitschrift Miriquidi, Heft 1/1996. Zu Geschichte der Sozialdemokratie im Limbacher Land, S.40 ff.
  26. Arno Fritzsch 20 er Jahre, Foto im Besitz des SPD OV-Limbach-O.
  27. Arno Fritzsch, unveröfffentlichte private Aufzeichnungen im Besitz des SPD OV-Limbach-O.
  28. Gedenkstein, Peniger Str. 44, Limbach-Oberfrohna, Foto im Privatbesitz
  29. Horst Strohbach, Kultur und Heimat, 1960, S. 39 f.
  30. Limbacher Tageblatt v. 29.04.1922
  31. Limbacher Tageblatt v. 27.03.1923
  32. SPD Landtagsabgeordnete 1924 nach dem „Sachsenstreit“, Foto im Besitz des SPD OV-Limbach-O.
  33. Limbacher Tageblatt v. 08.01.1924
  34. Limbacher Tageblatt v. 09.01.1919
  35. Limbacher Tageblatt v. 13.01.1895
  36. Limbacher Tageblatt v. 08.01.1924
  37. Limbacher Tageblatt v. 13.05.1925
  38. Limbacher Tageblatt v. 04.03.1926
  39. Limbacher Tageblatt v. 03.06.1929
  40. Aufmarsch des Reichsbanner „schwarz – rot – gold“ Georgstraße/Ecke Querstraße 1929, Foto: Walter Fehr aufgenommen mit einer Plattenkamera Voigtländer 9×12
  41. Limbacher Tageblatt v. 24.04.1930
  42. Limbacher Tageblatt v. 22.05.1930
  43. Limbacher Tageblatt v. 24.09.1930
  44. Limbacher Tageblatt v. 14.07.1930
  45. Limbacher Tageblatt v. 05.08.1930
  46. Limbacher Tageblatt v. 22.07.1930
  47. Limbacher Tageblatt v. 26.07.1930
  48. Limbacher Tageblatt v. 29.06.1929
  49. Limbacher Tageblatt v. 27.07.1929
  50. SPD – Wahlkampfflugblatt zur Kommunalwahl Nov. 1929, Privatbesitz
  51. Limbacher Tageblatt v. 13.05.1929
  52. Limbacher Tageblatt v. 08.11.1929
  53. Limbacher Tageblatt v. 30.11.1929
  54. Limbacher Tageblatt v. 07.12.1929
  55. Limbacher Tageblatt v. 05.05.1930
  56. Limbacher Tageblatt v. 23.06.1930
  57. Limbacher Tageblatt v. 15.09.1930
  58. Limbacher Tageblatt v. 01.08.1932
  59. Limbacher Tageblatt v. 06.11.1932
  60. Limbacher Tageblatt v. 14.11.1932
  61. Limbacher Tageblatt v. 06.03.1933
  62. Limbacher Tageblatt v. 22.08.1930
  63. Bürgertum und Industrie im Limbach Land , Andreas Eichler 1999 Seite 125
  64. Limbacher Tageblatt v. 25.09.1930
  65. Bürgertum und Industrie im Limbach Land , Andreas Eichler 1999 Seite 124 f.
  66. Limbacher Tageblatt v. 01.04.1933
  67. Limbacher Tageblatt v. 26.09.1933
  68. Limbacher Tageblatt v. 13.11.1933
  69. Miriquidi-Jahresheft 2000, Erinnerungen an den Frühling 1945 (Konferenzband der Jahrestagung des Heimatvereins Niederfrohna)
  70. Miriquidi 1996, Heimatverein Niederfrohna S. 25
  71. Archiv des Industriemuseums Limbach-Oberfrohna Sammlung VEB Spezialnähmaschinenwerk (Wendisch)
  72. Miriquidi 1996, Heimatverein Niederfrohna S. 26
  73. Miriquidi 1996, Heimatverein Niederfrohna, Frank Winter, S. 26 ff